Duales Studium
Warum entscheiden zwischen Beruf und Studium? Wer für Wirtschaftsinformatik ein duales Studium wählt, kombiniert beides und schafft Synergien.In Wirtschaftsinformatik ein duales Studium zu absolvieren, ist für einen nennenswerten Teil der fast 46.000 Studierenden des Faches eine beliebte Alternative zum Vollzeitstudium ohne berufspraktische Anteile. Die Vorteile liegen für die beiden wesentlichen Studienmodelle auf der Hand: im ausbildungs- und im berufsintegrierenden Studium mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik können Studierende die theoretisch im Studium erarbeiteten Inhalten im praktischen Umfeld direkt anwenden. Auf diese Weise festigen sich die erworbenen Fachkompetenzen und zugleich wird das Erfassen komplexer theoretischer Inhalte durch die plastische Erfahrung in der Praxis erleichtert.
In der berufsintegrierenden Studienvariante werden in Wirtschaftsinformatik beim dualen Studium für die alltägliche Aufgabenbewältigung verschiedene Synergien geschaffen. In der ausbildungsintegrierenden dualen Studienvariante erwerben Studierende mit dem grundständigen akademischen Abschluss als Bachelor einen zweiten Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der mit dem Studium in einem engen Zusammenhang steht. Neben einem kaufmännischen Abschluss kann das zum Beispiel der Berufsabschlusse als
- Betriebsinformatiker/-in,
- Informatikkaufmann/-kauffrau,
- Wirtschaftsassistent/-in in der Betriebsinformatik oder
- Fachwirt/-in für Computermanagement
sein. Für Berufseinsteiger/-innen, die in der Wirtschaftsinformatik ein duales Studium absolvieren, ist diese Ausbildungsart eine Möglichkeit, die eigenen Stärken (und Schwächen) in operativen, konzeptionellen oder administrativen Aufgabenbereichen auszuloten.
Persönliche und fachliche Eignung für ein Wirtschaftsinformatik duales Studium Die optimale Voraussetzung, um in Wirtschaftsinformatik ein duales Studium zu absolvieren, ist mit einer Kombination bestimmter persönlicher Eigenschaften und fachlicher Kenntnisse gegeben.
Persönliche Eigenschaften oder Soft Skills, die gute Bedingungen schaffen, in Wirtschaftsinformatik ein duales Studium mit gutem Erfolg zu bewältigen, sind unter anderem
- Belastbarkeit,
- Zielorientierung,
- Flexibilität,
- Selbstdisziplin,
- Persistenz,
- Ausdauer,
- Motivationsvermögen und
- Offenheit.
Ein Teil dieser Eigenschaften lässt sich trainieren oder mit Hilfe kompetenter Coachings verfeinern. Die doppelte Belastung durch den praktischen Erwerb kaufmännischer und/oder technischer Kenntnisse sowie die Beschäftigung mit interdisziplinären Theorien und Analysen ist während des gesamten dualen Studiums der Wirtschaftsinformatik eine besondere Herausforderung. Einerseits wird durch den ständigen Wechsel unterschiedlicher Methoden und Inhalte das Studieren besonders interessant, andererseits birgt diese Situation ein gewisses Risiko für Stressreaktionen. Mit Selbstreflektion sowie der Anwendung effizienter Lerntechniken lässt sich den meisten studienbedingten Schwierigkeiten begegnen.
Zu den schulischen und fachlichen Voraussetzungen, die nach Möglichkeit vorhanden sein sollten, um einen zügigen Studienfortschritt von Anfang an zu gewährleisten, zählen ausgewiesenes Mathematikwissen, Kenntnisse in Informatik und Anwendungssoftware, sozial-, wirtschafts- und rechtswissenschaftliches Grundwissen sowie gute bis sehr gute Englischkenntnisse.
Insbesondere mathematisches Interesse ist für den interdisizplinären Ansatz der Wirtschaftsinformatik von zentraler Bedeutung, da sowohl betriebswirtschaftliche als auch technische Verfahren ein gutes Verständnis mathematischer und statistischer Regeln voraussetzen.
Anbieter für duale Ausbildungen mit Wirtschaftsinformatik
Für Unternehmen mit einem technischen Kerntätigkeitsfeld ist das Angebot an Schulabgänger/-innen mit Wirtschaftsinformatik ein duales Studium (ausbildungsintegrierende Variante) zu absolvieren, eine gute Möglichkeit, künftigen Führungskräftenachwuchs von Beginn ihrer Karriere an im Unternehmen zu haben. Studieninteressierte haben zwei Optionen, das passende Unternehmen zu finden, das eine zugleich praktische und theoretische Ausbildung anbietet: Der einfachste Weg führt direkt über die Recherche nach Firmen, die in (aus Bewerbersicht) interessanten Arbeitsfeldern aktiv sind.
Businessnetzwerke und Karriereportale bieten für diese Suche gute Ansatzpunkte. Der zweite Weg führt über die Studiengangsuche an Hochschulen und Akademien. Die dort aufgeführten Informationen leiten im Regelfall mit wenigen Klicks zu den Bewerbungswebseiten der Unternehmen, die in Wirtschaftsinformatik ein duales Studium mit einer Ausbildung in einem kaufmännischen oder technischen Lehrberuf kombinieren.
Hochschulen bieten zusätzlich praxisintegrierende Varianten, Wirtschaftsinformatik als duales Studium zu absolvieren. Für diese Programme erfolgt die Bewerbung grundsätzlich bei der Hochschule. In Absprache mit den Studierenden und der Wirtschaft werden in diesem Studienmodell die Praxiserfahrungen durch obligatorische Praxisphasen in Partnerunternehmen der Hochschule erworben. Die grundständige duale Ausbildung ist durch ihren ausgeprägten Praxisbezug eine beliebte Form, die vielfach von Unternehmen angemahnte Employability von Berufseinsteigerinnen und -einsteigern zu gewährleisten und zugleich einen vollwertigen akademischen Wissenserwerb anzubieten. Darüber hinaus festigt das duale Studienmodell im Masterstudium komplementäre praktische und theoretische Kenntnisse.
Studiengänge für ein duales Studium Wirtschaftsinformatik
Vor allem kann Wirtschaftsinformatik als duales Studium im grundständigen Studienbereich gewählt werden. Studierende können aus über 60 Studiengängen das passende Studienprogramm heraussuchen. Dabei stehen neben den allgemeinen Angeboten, in Wirtschaftsinformatik ein duales Studium zu absolvieren, verschiedene Studienangebote zur Wahl, in denen bereits eine Spezialisierung zu erreichen ist. Zu diesen Studiengängen zählen Schwerpunkte wie
- Application Management,
- Business Engineering,
- Business Information Management,
- Digital Business,
- E-Commerce,
- Software Engineering sowie
- Umwelt- und Wirtschaftsinformatik.
Außerdem können internationale Studienprogramme wie International Management for Business and Information Technology oder International Business Administration, Management, Economics and Philosophy gewählt werden. Diese und weitere Spezialisierungen erlauben eine frühzeitige Schärfung des eigenen Kompetenzprofils in Richtung praktischer Erfahrung und theoretischem Know-how in einem komplexen Arbeitsgebiet.
Zum Gesamtangebot der Studiengänge, in denen Wirtschaftsinformatik als duales Studium zu absolvieren ist, zählen auch acht Studienprogramme, in denen ein Master of Arts (M. A.) oder ein Master of Science (M. Sc.) in der berufsbegleitenden Variante eines dualen Studiums erworben werden kann. Auch die im Regelfall berufsintegrierend konzipierten Studienangebote, für Wirtschaftsinformatik ein duales Studium zu wählen, bieten allgemeine Ansätze und vertiefende Spezialisierungen in E-Commerce, IT-Management oder International Management.
Zugangsvoraussetzungen für die duale Ausbildung an der Hochschule und im Unternehmen
Um in Wirtschaftsinformatik ein duales Studium mit dem Ziel, den Bachelor zu erwerben, zu absolvieren, benötigen Bewerber/-innen eine bestätigte Hochschulreife. Diese kann belegt werden durch die schulisch erworbene allgemeine Hochschulreife (Abitur), die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife.
Darüber hinaus steht mindestens für praxis- oder berufsintegrierende Studienprogramme auch Studierenden mit einer beruflich erworbenen Hochschulreife, die zu belegen ist durch eine anerkannte (mindestens zweijährige) Berufsausbildung, eine Meister- oder Aufstiegsfortbildung sowie eine mindestens zwei- bis dreijährige qualifizierte Berufstätigkeit im erlernten Beruf, der Zugang zum Studium offen. In Einzelfällen können die obligatorischen Studienvoraussetzungen leicht variieren, deswegen ist es sinnvoll, sich rechtzeitig in der Studien- und Prüfungsordnung des angestrebten dualen Studiengangs über die Mindestvoraussetzungen zu informieren.
Die berufs- oder praxisintegrierenden Masterstudiengänge, die in der Wirtschaftsinformatik als duales Studium firmieren, setzen voraus, dass Bewerber/-innen ein abgeschlossenes Erststudium (oft mit einer von der Hochschule festgelegten Mindestnote) belegen können. Die akademische Vorleistung kann ebenfalls in Wirtschaftsinformatik absolviert worden sein. In vielen Fällen qualifiziert auch ein grundständiges Studium der Wirtschaftswissenschaften (betriebs
Zusätzlich zu den allgemeinen Zugangsvoraussetzungen ist in manchen (grundständigen und weiterführenden) Studienangeboten mit spezifischen Vorgaben der Hochschulen zu rechnen, die für eine Zulassung zum Studium oder zu den obligatorischen Prüfungen erfüllt werden müssen. Das können sein ein Pflichtpraktikum vor Studienbeginn, Sprachzertifikate für Studiengänge mit internationaler Ausrichtung oder obligatorische Einführungskurse zu Studienbeginn, um ein vergleichbares Leistungsniveau aller Studierenden zu erreichen.
Für manche Programme ist nicht nur die Bewerbung beim Unternehmen, das für die praktische Ausbildung verantwortlich ist, notwendig, sondern angehende Studierende müssen ein Eignungsfeststellungsverfahren an der Hochschule durchlaufen.
Finanzierungsaspekte für ein Wirtschaftsinformatik duales Studium
Ein großer Teil der Studienprogramme, die es ermöglichen, mit Wirtschaftsinformatik ein duales Studium zu absolvieren, richten sich an Berufsanfänger/-innen, die parallel ein reguläres Ausbildungsverhältnis in einem Unternehmen beginnen. In diesen Fällen ist die Studienfinanzierung ein Teil der Ausbildungsvertrags. Darüber hinaus wird eine zusätzliche Ausbildungsvergütung vom betreuenden Unternehmen gezahlt. Die Finanzierung des Studiums und der Lebenshaltungskosten ist damit zu einem großen Teil gesichert.
Dual Studierende werden meistens in Bezug auf einige der für Studierende verfügbaren Vergünstigungen gesondert behandelt. Insbesondere bei Versicherungen und im Steuerrecht gilt auch für Wirtschaftsinformatik ein duales Studium als Beschäftigungsverhältnis, das nicht zur Inanspruchnahme verminderter Tarife und Einstufungen berechtigt.
Studierende, die sich dafür entschieden haben, in Wirtschaftsinformatik ein duales Studium zu absolvieren, das berufsintegrierend gestaltet ist, können ebenfalls zur Finanzierung der Fortbildung und des Lebensunterhalts auf die Lohnzahlungen des Unternehmens zurückgreifen. Für ausbildungs- und berufsintegrierende Studienangebote kommen als Finanzierungserleichterung die steuerliche Absetzbarkeit als Sonderausgaben für die eigene Berufsausbildung oder als Werbungskosten zur Förderung der Berufstätigkeit in Frage. Steuerberatungen und Lohnsteuerhilfevereine können bei der Sortierung und Einreichung der anerkennbaren Auslagenbelege helfen.
Studierende in praxisintegrierenden dualen Studiengängen haben verschiedene Möglichkeiten der Studienfinanzierung:
- das Bafög,
- die private Finanzierung (aus Ersparnissen, durch die Familie oder den Partner),
- Stipendien (von staatlichen und privaten Finanzgebern) sowie
- Studienkredite.
Hinzu kommen die verschiedenen Vergünstigungen zum Beispiel bei Versicherungen, Kultureinrichtungen und Verkehrsmitteln, die dabei helfen, die Lebenshaltungskosten im Griff zu behalten.
Entscheidungskriterien für das duale Studium
Bereits die grundsätzliche Entscheidung, ein interdisziplinäres Fach wie Wirtschaftsinformatik als duales Studium zu studieren, statt sich eingleisig auf die akademische Ausbildung zu konzentrieren, sollte bewusst auf Basis rationaler Überlegungen getroffen werden. Der Wechsel zwischen verschiedenen Themen, die unterschiedliche Anforderungen an das Lernen und die Auffassung stellen, kann für manche Studierende eine Herausforderung darstellen. Für andere ist die Beschäftigung mit unterschiedlichen Inhalten eine interessante Möglichkeit, die eigene Neugier zu befriedigen und die Studienmotivation zu erhalten.
Mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik ein duales Studium zu absolvieren, stellt Studieninteressierte vor die Wahl des passenden Studienmodells:
- ausbildungsintegrierende Studiengänge,
- praxisintegrierende Studiengänge,
- berufsintegrierende Studiengänge,
- berufsbegleitende Studiengänge,
die als Vollzeitstudium oder als Teilzeitstudium zu absolvieren sind. Alle Varianten haben den Vorteil gegenüber einem rein akademischen Studium, dass bestimmte Soft Skills und Gepflogenheiten, die vorwiegend im Berufsalltag gefragt sind, zum Teil bereits mit Beginn der Berufslaufbahn eingeübt werden. Gesonderte Seminare, die von Vollzeitstudierenden zum Erwerb von "Employability" gegen Ende des Studiums belegt werden sollen, entfallen damit.
Nach der Festlegung auf das Studienfach und die Studienform ist die Branche für den Erwerb der praktischen Kompetenzen eine weitere relevante Wahl mit mittel
Die Akkreditierung des akademischen Ausbildungsteils, der in die persönliche Auswahl gekommen ist, um mit Wirtschaftsinformatik ein duales Studium zu absolvieren, sowie die Erwähnung des Studiengangs in einem deutschen oder internationalen Ranking ist im Regelfall von nachgeordneter Bedeutung für eine Studienentscheidung. Beide Faktoren erlauben nur begrenzt einen Rückschluss, wie sich das gewählte duale Studium in die individuellen Karrierepläne einfügt. Mit einer eigenen Prioritätenliste lassen sich Akkreditierungsaudits und Bewertungen von Hochschulen und Studiengängen in einem Ranking daraufhin untersuchen, ob das jeweilige Studienangebot zum eigenen Studienziel passt. Eine solche persönliche Kriterienliste kann zum Beispiel diese Punkte enthalten, die auch in den Bewertungsverfahren überprüft werden:
- Welchen Ruf hat der Studiengang bei Arbeitgebern?
- Kann das Studium in der Regelstudienzeit geschafft werden?
- Welche Kooperationen verbessern die Studienbedingungen?
- Ist die Studienorganisation zweckmäßig?
- Wie sieht die Studienzufriedenheit bei Studierenden und Alumni aus?